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Kambodscha im Mai

Autorenbild: Anne Anne

Es ist schon wieder eine Weile her, aber heute nehme ich euch mit zu unserem letzten Urlaub nach Kambodscha. Hier in China gab es Anfang Mai ein paar Feiertage, weshalb wir, wie viele andere auch, die Zeit für einen Urlaub genutzt haben. Unser Ziel war Kambodscha, die Tempelanlagen von Angkor Wat wollte ich schon lange einmal sehen und es ist nicht allzu weit weg. Genau richtig für eine Woche Auszeit.


Also sind wir nach Phnom Penh geflogen, von Peking gibt’s Direktflüge, dies dauert ca 5 Stunden. Dort haben wir eine Nacht in der Nähe des Flughafens im Country Club verbracht, Frühstück gabs am Morgen in der offenen Lounge mit Blick auf Stall und Reitplatz. Gleich ein ganz anderes Feeling als in Peking. Außerdem wurden wir von 35 Grad im Schatten und einer enormen Luftfeuchtigkeit begrüßt. Keine Bewegung und trotzdem schon schwitzen…

Dann gings mit dem nächsten Flieger in 30 min nach Siam Reap. Dort wurden wir von Chard, unserem TukTuk Fahrer und Guide begrüßt. In einem typischen Roller Tuk Tuk gings gleich durch Siems Straßen Richtung Hotel.


Das Hotel war süß und klein, versteckt in einem tollen Garten mit viel Grün und einem Pool, den wir direkt ausprobiert haben. Abends haben wir die landestypische Küche probiert und uns ein wenig durch die Stadt treiben lassen. Die Märkte sind groß und es gibt alles im Überfluss, es ist alles laut, bunt und dreckig.



Am nächsten Tag ging es für uns gleich ganz früh aus den Federn, Chard hat uns bereits um 5 Uhr abgeholt, um uns zum Tempel Ankor Wat zu bringen, hier haben wir auf den Sonnenaufgang gewartet, dieser war leider nicht so spektakulär wie erhofft, es hatte zu viele Wolken. Aber das Gefühl in dieser riesigen Anlage zu sitzen, die so unendlich viel zu erzählen hat, war sehr beeindruckend.


Damit begann unser Tag in den Tempeln! Wir wurden von Chard nach Angor Thom gebracht, eine von einer Stadtmauer umgebene Anlage mit vielen Tempeln, früher war dies die Hauptstadt des Khmer Volkes. Hier haben wir den Bayron Tempel besucht, jede Säule, jeder Stein zeigt Gesichter und Abbildungen von Göttern und Königen.

Nach einem kleinen Pfannkuchen Frühstück in einem der Stände am Straßenrand, solange wir gemütlich gegessen haben, hat sich einmal der Himmel entleert, ging es weiter zu verschiedenen anderen Tempelanlagen, ich weiß gar nicht mehr genau, wie viele wir schlussendlich gesehen haben. Jeder war für sich ein Unikat, gebaut von Menschenhand, vor so vielen Jahren. Wunderschön im Dschungel gelegen, oft sehr versteckt. Von Affen bewohnt und von Menschen erlebt. Es war wunderschön. Und da die Anlage im gesamten so riesig ist, dass man mehrere Tage dort verbringen kann, waren auch nicht große Menschenmassen unterwegs.



Ein weiteres Highlight der Anlage ist natürlich Ta Prohm, der Tomb Raider Tempel. Hier wurden Teile des Films gedreht. Weshalb der Andrang hier wirklich groß war. Es ist aber auch ein Wahnsinn, wie die Bäume sich über die Jahrhunderte die Tempel zurückerobert haben, über die Mauern wuchern und den Tempel verschlucken.

Wenn man sich vorstellt, dass zur Blütezeit der Khmer hier ca 1 Mio Menschen gewohnt haben sollen, ist es noch unglaublicher, was alles erhalten ist. Gebaut wurden die Tempel im 10. Jahrhundert, laut Reiseführer zur selben Zeit wie Westminster Abbey in London.

Geweiht sind sie den Göttern der hindu- und buddhistischen Religion und sind UNESCO Weltkulturerbe.


Im Banteay-Kdei Tempel ist Daniel bis zur Spitze geklettert, dies ist hier erlaubt. Man steigt sie riesigen Quadersteine nach oben, immer der Sonne entgegen. Dann steht man inmitten des Dschungels. Für mich war das zu viel Risiko, bin ich doch ein absoluter Schisser wenn es an den Abstieg geht. Aber auch von unten war es sehr beeindruckend. Gegenüber dem Tempel ist ein See angelegt, Sra Srang, des Königs Badesee – hier könnte man es an so einem heißen Tag auch wirklich länger aushalten.

Allerdings ging die Reise weiter, bis wir dann am Nachmittag zurück ins Hotel und dort direkt in den Pool sind.



Am nächsten Tag haben wir es ruhiger angehen lassen und sind erst nach dem Frühstück von Chard abgeholt worden. Wir fuhren über die rotsandigen Straßen Richtung Tonle Sap See. Einer der größten Seen des Landes. Hier haben wir ein Floating Village angeschaut. Im Mai ist hier allerdings Trockenzeit, also sind wir auf der Straße durchs Dorf gelaufen und haben die Häuser auf ihren Stelzen bewundert. Armut ist allgegenwärtig in Kambodscha, auch hier, wo so viele Menschen auf, von und mit dem See leben. Trotz allem sind die Menschen immer freundlich, aufmerksam und interessiert. Das hat mich sehr beeindruckt. Wir durften kurz in der Dorfschule Hallo sagen, und schauen wie die Menschen hier in der Trockenzeit ihr Leben bestreiten.


Dann gings auf ein kleines Boot auf den See und dort zur Erholung zu einem schwimmenden Restaurant. Auch hier hat der Tourismus zugeschlagen, es wurden uns viele teure Souvenirs gezeigt, und die angehängte Krokodilfarm. Es ist eine Schade, dass dies immer noch existieren muss, da es Firmen gibt, die Handtaschen, Schuhe etc aus Krokodil herstellen und es Menschen gibt, die diese Dinge dann kaufen. Noch dazu leben die Krokodile gar nicht im See, sie werden auf einer Farm im Landesinneren großgezogen und kommen dann auf den See, in kleinen Zwingern, mit zu wenig Platz und ohne Bewegung. Das ist herzlos. Die Menschen hier können wahrscheinlich noch am wenigsten dafür, sie brauchen eine Einnahmequelle und wenn es das ist, dann machen sie das eben.



Nach einem Abend in Siem Reap mit köstlichem Essen und einer guten Massage, gings dann auch für uns weiter. Der nächste Flug brachte uns nach Sihanoukville – und hier habe ich einen Buchungsfehler gemacht. Das von mir gebuchte Hotel, war leider nicht mehr so, wie es im Internet präsentiert wurde. Eine tiefere Recherche habe ich verpasst und mich einfach drauf verlassen, dass es schon werden wird. Was es nicht wurde. Die ganze Stadt ist eine Baustelle, chinesische Investoren ziehen einen Hotelkomplex nach dem anderen hoch, leider nicht immer mit Erfolg. So stehen Bauruinen neben Baustellen und der Lärm ist überall. Außerdem wurde vor ein paar Jahren der Strand durch eine Promenade mit Hauptstraße ersetzt, so war mein Traum von ein paar Tagen am Meer ausgeträumt. Nach einer für mich nicht so tollen Nacht, stand unser Plan fest, wir bleiben hier nicht!

Um auf eine der vorgelagerten Inseln zu kommen, wo es noch Traumstrände gibt, hat die Zeit nicht gereicht, außerdem war vieles bereits ausgebucht. So haben wir unseren Transport zurück in die Hauptstadt vorverlegt und uns dort ein schickes zentrales Hotel mit Infinity Pool auf dem Dach gebucht.



So hatten wir Pool statt Meer, ging aber auch. Abends haben wir uns die Hauptstadt angeschaut und uns auch hier treiben lassen. Für allzu viele Aktivitäten war es allerdings definitiv zu heiß.

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