Wohnungssuche Teil 1
- Anne
- 22. Feb. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Wohnungssuche kann anstrengend sein. In Peking kann Sie auch voll von Überraschungen sein. Definitiv ist sie aufwendig und nicht so einfach zu lösen….
Unser Relocator Ryan hat uns direkt am Sonntag nach unserer Ankunft zu einer kleinen Wohnungsanschau-Runde überredet. Wir sind also am Nachmittag los, um uns in unserem Gebäude andere Wohnungen anzuschauen. Allerdings ist das dann nicht mehr der gleiche Wohnkomplex, denn von Stock 5-31 heißt es Millennium Residences, in dem wir aktuell wohnen, und von Stock 32-60 heißt es Fortune Hights. Gleicher Eingang, getrennte Aufzüge. Muss man wissen.
Wir wurden direkt in drei fast identische Wohnungen geführt, unterschiede: die höhe der Stockwerke und die Ausstattung. Es gibt im Wesentlichen zwei unterschiede bei den Wohnungen, Service Apartments und Landlord Vermietungen. Das Service Apartment ist vielleicht wie eine Ferienwohnung, hier gibt es einen regelmäßigen Putzdienst, 2-3x die Woche, auch mit Handtuch und Bettwäschewechsel und es gibt eine Vollausstattung in der Wohnung, vom Besteck bis zum Heizerle für kalte Tage ist bereits alles vorhanden. Die Landlord Wohnung hat eben einen eigenen Besitzer, den Landlord. Dieser ist für die Ausstattung der Wohnung verantwortlich und hat meistens auch Renovierungen vornehmen lassen, um die Wohnung nach seinem Geschmack einzurichten. Eine Ausstattung und einen Reinigungsservice gibt es hier nicht, meisten werden diese Wohnungen voll oder teilweise möbliert vermietet.
Am Montag und Dienstag ging es für mich direkt weiter mit der Besichtigungstour. Halb noch im Jetlag hat mich Ryan durch weitere 15 Wohnungen und insgesamt 14 Wohnkomplexe geschleust. Außerdem haben wir zwei Krankenhäuser besichtigt um uns dort für den Fall einer Erkrankung zu registrieren und wir waren in der Markthalle. Ich denke Ihr könnt euch vorstellen, wie platt ich danach war.
Eine Wohnung für uns haben wir dabei noch nicht gefunden, das liegt zum einen daran, dass ich oft nur Showrooms gezeigt bekommen habe, um einen generellen Eindruck der Anlage und all dem Zusätzlichen Angebot zu bekommen. Hier gibt es wirklich tolle Sachen: Im Kerry Residence zum Beispiel ist man sehr auf die Gemeinschaft aus, hier gibt es regelmäßige Events für die Bewohner, Halloween, Neujahr und Ostern wird gerne zusammen zelebriert und die Fotos davon dann auch im ganzen Haus aufgehängt. Kann man mögen oder auch nicht. Außerdem gibt es hier im 5. Stock eine 200m lange Laufstrecke auf dem Dach der Mall.
Das Sandelwood bietet seinen Gästen, meist das nichtarbeitende Anhängsel der Deutschen Ingenieure für BMW, VW, Daimler, etc einen Fahrservice zu den Highlights der Stadt. Hier fährt täglich ein Bus zum IKEA, Pearl Markt (Fakeshops), April Gourmet (Delikatessenladen mit westlichen Produkten) oder auch zum Walmart. Kann man mögen oder auch nicht.
Im Youtha Suites dreht sich alles um die Fitness der Bewohner, hier gibt es das obligatorische Gym und Schwimmbad in Extra Large, auf Wunsch mit eigenem Personal Trainer. Leider hatte ich das Gefühl wie in einer sehr hippen und modernen Jugendherberge, wie wir dort waren.
Und eigentlich dreht sich die Wohnungswahl auch nicht um das zusätzliche Angebot sondern um die Wohnung an sich. Unsere Wünsche und Vorstellungen, gerne einen tollen Ausblick, die Küche sollte einen Backofen haben und ein Balkon wäre schön. Nun, bis auf den Balkon gibt’s das in fast jeder der gezeigten Wohnungen. Und dazu noch furchtbare Möbel, oder viel zu viele Zimmer und Bäder (wer soll das alles putzen???) oder eine furchtbar laute Straße unter dem Schlafzimmer….
Dann haben wir einen Hutong besichtigt, ein kleines renoviertes Häuschen mitten in der Altstadt von Peking. Wunderschön – aber, wo parken, wo kann Daniel das Auto laden? Wie ist das Leben hier im Winter, wenn die Eingangstür traditionell einen 4cm breiten Spalt hat? Wie wäre es, ausschließlich chinesische Nachbarn zu haben, die einen nicht verstehen und uns wahrscheinlich für bekloppt halten wenn wir fragen wann die Müllabfuhr kommt? Aber schön ist es schon…
Ich weiß nicht, ob es am Jetlag lag, oder daran dass ich schon wirklich viele Wohnung gesehen hab, aber ich hab mich dann doch für zwei Wohnungen als Auswahl entschieden. Diese waren wohl einfach im meinem Kopf hängen geblieben, beide nicht perfekt, aber vielleicht annehmbar. Diese habe ich mir am folgenden Samstag mit Daniel gemeinsam angeschaut. Aber leider wurde hier klar, auch diese beiden sind es nicht.
Was wir für uns mitgenommen haben? Einen Balkon brauchen wir nicht wirklich, eine schöne Wohnung eben schon. Schön wäre ein Service Apartment, denn daran haben wir uns hier leider sehr schnell gewöhnt, Daniel möchte nicht mehr aufs Schwimmbad verzichten und ich werde mir noch viele viele weitere Wohnungen anschauen bis wir etwas passendes finden. Oder wir bleiben einfach hier, hier ist es auch schön….
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